Neben dem, was im Lebenslauf steht, hat jeder auch einen zweiten. Einen, der mindestens genauso prägt, ebenso wichtig ist – und manchmal sogar noch mehr sagt. Um diesen Lebenslauf soll es hier gehen. 

Aufgewachsen bin ich im gastronomischen Betrieb meiner Eltern. Danach kam eine Steinmetzlehre. Später habe ich neben dem Studium als Küchenhilfe und ungelernter Koch gearbeitet. Das erdet – und verhindert, dass du dich in einer Blase bewegst. Denn wer mit unterschiedlichen Menschen sprechen, sie erreichen möchte, der sollte sie wirklich kennen – nicht aus Büchern oder Filmen, sondern aus dem echten Leben. 

In der Ausbildung und beruflichen Praxis lernst du bewährte Mechaniken – und welche Trigger an welchem Punkt der Kommunikation Wirkung zeigen. Kommunikation ist aber vielschichtiger als ein Baukasten. Deshalb darf dieser nie zum Dogma werden. Du musst immer wieder situativ entscheiden, weiterentwickeln, neu denken – und auf alles zurückgreifen, was du jemals gelernt hast. 

Die Ausbildung hört nie auf. Es kommen kontinuierlich neue Eindrücke, Informationen, Anstöße dazu. Es ist ein fortlaufender Prozess, der stetig von neuen Quellen bereichert wird. Zwei, die mir besonders nah sind: mein Sohn und meine Frau. 

Mein Sohn studiert Architektur, denkt in Raum, Struktur und Wirkung. Unsere Gespräche führen mich regelmäßig aus der Linie des Gewohnten – hinein in neue Perspektiven: über Kommunikation im Raum, Form, Funktion, Licht, Atmosphäre, Kreativität – und über Gott und die Welt. 

Meine Frau ist Fotografin. Für beide muss jedes Detail im Leben gestaltet sein. Weil Ästhetik kommuniziert, Lebensräume schafft, uns beeinflusst. 

Das macht wach. Für alles, was Kommunikation ist. 

Ich bin ein visuell denkender Texter. Worte sind für mich primär ein Mittel zum Denken. Ein Werkzeug, um zu verstehen, was Kommunikation im Kern ausmacht – es sichtbar und greifbar zu machen, Klarheit zu schaffen, sich auszutauschen – und dann loszulegen.